Liebe Leserinnen und Leser,
mit großer Freude und Dankbarkeit kann ich Ihnen heute mitteilen, dass an der Universität Tübingen ab dem 1. Januar 2026 insgesamt sechs Exzellenzcluster im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern gefördert werden. Dies wurde am vergangenen Donnerstag auf einer Pressekonferenz der Deutschen Forschungsgemeinschaft in Bonn bekannt gegeben, an der Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und der internationalen Wissenschaft teilnahmen. Dieses phänomenale Ergebnis zeigt, wie effektiv die Universität Tübingen ihre Forschungsstrategie umsetzt. Für uns bedeutet dies eine Verpflichtung und eine großartige Chance, hervorragende Forschung und Lehre weiterhin in die Gesellschaft hineinzutragen. Unter den geförderten Projekten befinden sich drei neue Clusterinitiativen sowie drei bereits etablierte Cluster. Die Förderdauer beträgt jeweils sieben Jahre.
Die neuen Exzellenzcluster sind:
- GreenRobust: Robustheit pflanzlicher Systeme von Molekülen bis zu Ökosystemen (zusammen mit den Universitäten Heidelberg und Hohenheim, mit Tübingen im Lead),
- HUMAN ORIGINS: Paradigmenwechsel in der Erforschung der menschlichen Evolution,
- TERRA: Wechselwirkungen zwischen Geo- und Biosphäre in einer Welt im Wandel.
Alle unsere bereits bestehenden Cluster werden weitergefördert:
- Controlling Microbes to Fight Infections (CMFI): Mit neuen Strategien Infektionen bekämpfen,
- Individualisierung von Tumortherapien durch molekulare Bildgebung und funktionelle Identifizierung therapeutischer Zielstrukturen (iFIT),
- Maschinelles Lernen: Neue Perspektiven für die Wissenschaft.
Ich gratuliere allen Forschenden und Mitarbeitenden, einschließlich und ganz besonders auch in unserer hervorragenden Verwaltung, die an diesem Erfolg mitgewirkt haben. Für ihr enormes Engagement, ihre Ausdauer und den Zusammenhalt auf diesem langen Weg zum Erfolg möchte ich Ihnen allen ganz herzlich danken. Weitere Informationen zu all diesen Clusterinitiativen finden Sie auch in diesem Newsletter.
An dieser Stelle möchte ich aber auch all denjenigen ganz herzlich danken, die an den drei weiteren, leider nicht bewilligten Anträgen – „Bionic Intelligence for Health“ (zusammen mit der Universität Stuttgart im Lead), „Critical Proximities“ und „The Fe|male Brain“ – beteiligt waren. Diese Forschungsbereiche haben dank ihres Erfolgs in der Vorantragsphase in diesem langen Wettbewerb bewiesen, dass sie innovative Ansätze verfolgen. Da alle Clusteranträge an den Forschungsschwerpunkten der Universität Tübingen ausgerichtet sind, werden wir nun prüfen, welche Förderformate von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, von EU, Bund oder Land geeignet sind, diese Bereiche mit Mitteln auszustatten, damit ihr bisheriger Einsatz nicht vergebens war.
Der Erfolg von letzter Woche bedeutet gleichzeitig, dass sich die Universität Tübingen gemäß der Richtlinien der Exzellenzstrategie nun erneut der Evaluation in der Förderlinie „Exzellenzuniversitäten“ stellen kann, welche zusätzliche Mittel für die strategische Unterstützung aller Bereiche der Universität zur Verfügung stellt. Bis zum 1. August 2025 dürfen wir einen Selbstbericht einreichen, der die Leistungen und Ziele der Universität als Ganzes reflektiert. Das bedeutet, dass wir hier auf Ihrer aller Unterstützung, Gemeinschaftssinn und Zusammenhalt angewiesen sind. Es folgt die Begehung am 21. und 22. Oktober. Am 11. März 2026 wird schließlich das Ergebnis bekannt gegeben; die entsprechende Förderung würde im Erfolgsfall 2027 beginnen.
Das Jahr 2027 bildet einen wunderbaren Übergang zu einem anderen zentralen Ereignis: dem großen Jubiläum „550 Jahre Universität Tübingen“, das unter dem Motto „Vom Wert der Wissenschaft“ stehen wird. Den offiziellen Auftakt zum Jubiläumsjahr bilden die feierliche Semestereröffnung am Dies Universitatis im Wintersemester 2026/2027, gefolgt von den Science & Innovation Days. Der Hauptfestakt ist für den 3. Juli 2027 geplant. Mehr zum Stand der Planungen für das Jubiläumsjahr lesen Sie ebenfalls in diesem Newsletter.
Zum Schluss noch ein anderes Thema, das mir persönlich sehr am Herzen liegt: Kommunikation. Für mich ist eine offene und transparente Kommunikation die Grundlage für ein vertrauensvolles Miteinander. Ich möchte neue Gesprächsformate schaffen, um die interne Kommunikation zu stärken – daher habe ich bereits die Austauschmöglichkeiten „Speeddating: Begegnung mit der Rektorin“ und „Die Tübinger Rektorin im Gespräch mit…“ entwickelt. Beim „Speeddating“ spreche ich 15 Minuten direkt über Zoom mit insgesamt acht Studierenden und Mitarbeitenden über Themen, die sie vertraulich in 1:1-Gesprächen direkt an mich richten möchten. Die Gespräche, die ich im Rahmen von „Die Tübinger Rektorin im Gespräch mit…“ führe, werden im Studio des Zentrums für Medienwissenschaft aufgezeichnet und in meinem Online-Bereich für Mitarbeitende und Studierende veröffentlicht. Zusätzlich gibt es in der Regel zweimal im Jahr die Universitätsvollversammlungen, bei denen interaktiv über aktuelle Themen, wie beispielsweise Finanzen oder die Exzellenzstrategie, ein hochschulöffentlicher Austausch stattfindet. Heute möchte ich Ihnen ein weiteres, neues Gesprächsformat vorstellen: „CampusCafé: Die Rektorin lädt ein“. Bei Kaffee und Tee können Vertreterinnen und Vertreter je einer Statusgruppe aus dem Senat mit mir über Themen rund um die Universität sprechen. Das Gesprächsformat soll ein Tour de Table sein, bei dem alle Teilnehmenden zu Wort kommen.
Auch die Kommunikation mit der Bevölkerung, das sogenannte Public Engagement, wird für Bildungseinrichtungen wie die Universität Tübingen immer wichtiger. Um die Begegnung und den Austausch zwischen Forschenden und Bürgerinnen und Bürgern auf Augenhöhe zu fördern, wurde Anfang Mai der Pop-up-Store „ECKSTEIN“ in der Langen Gasse 16, mitten in der Tübinger Altstadt, eröffnet. Diese Initiative wird von der Universität Tübingen im Rahmen der CIVIS-Allianz gemeinsam mit europäischen Partneruniversitäten umgesetzt. Die Initiatorinnen und Initiatoren möchten Themen wie die folgenden diskutieren: Was erwarten die Tübinger Stadtgesellschaft und die Region von der Universität, von Wissenschaft und Forschung? Zu welchen Themen wünschen sie sich Veranstaltungen und Informationen? Wo und wie möchten sie bei der Erarbeitung von wissenschaftsbasierten Lösungen für die Gesellschaft mitwirken? Der „ECKSTEIN“ ist noch bis Ende Juli geöffnet. Ich lade Sie herzlich ein, dort einmal vorbeizuschauen.
Nun wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen des Newsletters und einen schönen Sommer!
Herzlich,
Ihre
Professorin Dr. Dr. h.c. (Dōshisha) Karla Pollmann, Rektorin